Organisation: Arbeitszeit erfassen – Zwölf Time Tracking Tools im Vergleich

Arbeitszeit erfassen

Wenn es nicht für die Firma oder den Kunden ist, dann interessiert es zumindest einen selbst, in welche Tätigkeiten man die eigene Arbeitszeit investiert. Es gibt daher viele Gründe, die persönliche Arbeitszeit zu erfassen. Dabei buhlen vielerlei Dienste um unsere Aufmerksamkeit, die uns bei der Erfassung unterstützen wollen. Wir sehen uns hier einmal zwölf Services in einem kurzen Überblick an.

Clockify

Basale Zeiterfassung ist mit dem englischsprachigen Clockify kostenlos möglich – sogar für Teams. Hat man höhere Ansprüche, beispielsweise private Einträge, geschützte Zeiterfassungstabellen, Pflichtfelder und andere Funktionen, muss man zur Bezahlvariante greifen, Neben der Web-Anwendung und Erweiterungen für Chrome und Firefox stehen auch eine iOS-, eine Android- und eine Desktop-App zur Verfügung.

Clockodo

Hier stehen sehr deutlich kleine und mittlere Unternehmen im Mittelpunkt. Das deutsche Clockodo lässt sich 14 Tage kostenlos testen und kostet danach pro User 6,50 Euro im Monat. Bedienen lässt sich Clockodo über Browser, Apps und auch Windows- sowie Mac-Programme. Insbesondere für vorsichtige Anwender, was Datenschutz angeht, bietet sich diese Zeiterfassung an, da sie in Deutschland erstellt und gehostet wird.

Jephi

30 Tage hast du als Jephi-Anwender Zeit, das nach eigener Aussage „speziell für Freelancer“ entwickelte Tool auszuprobieren. Danach kostet es zehn Euro pro Monat, wofür du neben der Zeiterfassung auch eine Kundenverwaltung, Projektverwaltung, Rechnungsverwaltung, Projektverfolgung und Statistik erhältst. Jephi ist eine mobil-optimierte Web-Anwendung, die ohne Apps auskommt.

Mite

Ein sehr klares Modell verfolgt Mite, eine „webbasierte Software zur Erfassung und Auswertung von Arbeitszeit für Freiberufler und kleineren Teams“. Nach einer 30-tägigen Testphase kostet es im Monat fünf Euro pro User, jeder weitere User kostet ebenfalls fünf Euro – fertig. Das Berliner Unternehmen hält die Daten in Deutschland vor, womit eventuelle Datenschutzbedenken wegfallen können. So klar das Bezahlmodell ist, so reduziert ist auch die Bedienung von Mite, wobei das Unternehmen ausschließlich den Zugang über das mobiloptimierte Web oder per API anbietet. Durch die API gibt es zum Teil kostenpflichtige Apps von Drittanbietern, die die Bedienung auf dem Smartphone vereinfachen möchten.

Ronin

Herrenlose Samurai wurden im Japanischen auch als „Ronin“ bezeichnet. So richtet sich der hier besprochene Dienst auch in erster Linie an Freiberufler. Es gibt eine zeitlich unabhängige kostenlose Variante, mit der sich lediglich zwei Kunden verwalten lassen. Die Bezahlvarianten reichen von 15–49 US-Dollar pro Monat, je nachdem, welche Anforderungen man hat. Die Bezahldienste lassen sich 30 Tage kostenlos testen. Der aus Kalifornien stammende englischsprachige Service bietet auch ein Projektmanagement und eine Rechnungsverwaltung. Die gesamte Bedienung läuft über den Browser, zusätzlich Apps gibt es nicht.

Timely

Die norwegischen Macher vom englischsprachigen Timely werben damit, dass die Zeiterfassung noch nie einfacher war, denn Timely lernt durch Künstliche Intelligenz (KI). Das funktioniert, indem man den Dienst „Memory Tracker“ (Mac, Win) laufen lässt. Dieser zeichnet die eigene Aktivität am Computer auf. Am Folgetag markiert man, welche Teiler der Aufzeichnungen Arbeit waren und welche nicht. Daraus lernt der Memory Tracker und kann nach einiger Zeit eigenständig kategorisieren, ohne dass man als Anwender manuell die Zeit erfassen muss.

Der Dienst startet ab monatlichen sechs US-Dollar und bietet damit die Verwaltung von fünf Projekten. Die eigenständig kategorisierende KI gibt es erst ab zwölf Euro pro Monat, was aber auch gleich die Verwaltung von bis zu 25 Projekten bietet. 14 Tage lässt sich der Dienst kostenlos testen.

Timely gibt es für iOS und Android sowie macOS und Windows.

Timeneye

Das aus Italien stammende englischsprachige Timeneye lässt sich über das Web und zusätzlich über iOS- und Android-Apps bedienen. Es ist für 14 Tage kostenlos; danach musst du dich entscheiden, ob dir die kostenlose Variante mit einem Anwender reicht oder ob es der Bezahlplan für sechs US-Dollar im Monat pro Anwender sein soll. Für die sechs Dollar bekommst du zusätzlich Möglichkeiten, Mitglieder zu verwalten, Daten zu importieren und Berichte anfertigen zu lassen.

TimeTac

TimeTac aus Österreich deckt von einem Freiberufler bis hin zu kleineren Unternehmen eine große Bandbreite ab. Dabei bietet der Dienst neben der Zeiterfassung auch Urlaubsverwaltung und Stundenabrechnung. Außerdem kann man TimeTac sogar mit einem Terminal zur Zeiterfassung verbinden, so dass man mit einem Chip oder dem Fingerabdruck Arbeitsbeginn und Ende registrieren kann. 30 Tage sind kostenlos, danach kostet die reine Zeiterfassung 3,50 Euro im Monat.

TimeTac lässt sich via iOS- und Android-App sowie über das Web bedienen. Ein Windows-Programm ist seit kurzem ebenfalls erhältlich.

Timicx

Timicx aus Dresden kannst du 30 Tage kostenlos testen. Was Timicx ausmacht, ist die hierarchische Organisation der Projekte, die der Ordnerstruktur aus dem Dateisystem von macOS oder Windows entlehnt ist. Unterprojekte können nebeneinander innerhalb eines Hauptprojekts existieren, in denen wiederum Unterprojekte sein können – je nachdem, wie man es braucht. Los geht es mit 6,50 Euro pro Mitarbeiter im Monat. Auch hier wird garantiert, dass die erfassten Daten in Deutschland und Europa bleiben. Bedient wird Timicx im Browser, separate Apps gibt es nicht.

Timr

Mit dem Vorsatz eine „Zeiterfassung für Deutschland, Österreich, Schweiz“ bereitzustellen, geht Timr an den Start. Für 7,20 Euro im Monat pro Anwender lassen sich neben der Zeiterfassung auch Kunden anlegen und verwalten, Aufgaben zuweisen und Abwesenheiten überblicken. Das Besondere an Timr ist jedoch das integrierte, nach eigener Aussage „finanzamtskonforme“ Fahrtenbuch. Hier lassen sich Mitarbeiter und Fahrzeuge zuweisen. Bedient wird der Dienst per Browser oder auch einer App für iPhone und Android. 30 Tage lässt sich der Service, dessen Server in Deutschland stehen, testen.

TMetric

Aus Tschechien kommt TMetric und lässt keine Wünsche aus, wenn es um die unterstützten Plattformen geht: Web, macOS, Windows, iOS und Android. 30 Tage lässt sich die Software kostenlos testen, danach muss man sich entscheiden: Es gibt die kostenlose Variante, mit der sich bei unbegrenzt vielen Projekten und Kunden die Zeit erfassen lässt. Für vier US-Dollar pro Monat bekommt man zusätzlich noch eine Budgetierung, Rechnungs- und Aufgabenverwaltung dazu. Sollte das den eigenen Ansprüchen noch nicht genügen, gibt es noch die „Business“-Variante für sechs US-Dollar im Monat. Hier erhältst du unter anderem die Möglichkeit, Kunden direkt Berichte abrufen zu lassen, eine Lohnbuchhaltung und eine weitergehende Rechteverwaltung. TMetric setzt Englischkenntnisse voraus.

Toggl

Toggl bietet eine kostenlose und eine bezahlte Mitgliedschaft an. Es gibt Erweiterungen für die Browser Chrome und Firefox, über die man den Dienst schnell bedienen kann. Eine Desktop-App für macOS und Windows gehört neben Apps für iOS und Android ebenfalls zum Angebot. Die Bedienung ist schnell erlernt und intuitiv. Möchte man mehr Projektmanagementmöglichkeiten, umfangreiche Berichte und Auswertungen haben, benötigt man ein monatlich kündbares Abo ab 9 US-Dollar pro User. Toggl gibt es nur auf englisch.

Fazit

Für Einzelkämpfer mit Englischkenntnissen und geringen Ansprüchen dürften die kostenlosen Mitgliedschaften von Timeneye, TMetric oder Toggl ausreichen. Soll es ein deutscher Service sein, macht Mite einen klaren und gut bedienbaren Eindruck. Eine Sondererwähnung verdient Timely allein für den Einsatz von KI bei der Zeiterfassung, dabei bleibt dieser Dienst mit sechs Dollar im Monat bezahlbar.

Kleinere Teams sollten sich Clockodo aus Deutschland näher ansehen, da hier neben der reinen Zeiterfassung auch eine Vielzahl weiterer Funktionen wie Datenexport, Rechnungserstellung, Urlaubsplaner und sogar Lohnabrechnung dabei sind. Für Betriebe mit Dienstfahrzeugen ist Timr sicherlich einen intensiveren Blick wert.

Foto von Brad Neathery auf Unsplash