Schon mehrmals konnte ich mich von der Geschwindigkeit und der Eleganz von sogenannten Sketchnotes überzeugen. Sowohl auf dem Lübecker als auch auf dem Kieler BarCamp gab es einige Expertinnen und Experten, die in Windeseile beeindruckende visuelle Notizen zu den jeweiligen Sessions gezaubert haben. Natürlich ist das Ganze keine Magie, sondern das richtige Anwenden von gelernten Methoden und Übung.
Trainieren kann man die Technik, Notizen aus Text, Bild und Struktur zu erstellen, in jeder Situation, in der man auch sonst Notizen aufnehmen würde. Konferenzen, Meetings oder auch Gedächtnisstützen für sich allein bieten genügend Gelegenheit, Sketchnotes anzuwenden und zu trainieren. Für die richtige Technik des visuellen Notierens gibt es Bücher, von denen ich hier zwei vorstellen möchte.
Die Sketchnote Starthilfe: Über 200 Strich-für-Strich-Anleitungen und Schriften zum Nachzeichnen
Die Autorin Nadine Roßa bietet insbesondere Einsteigerinnen und Einsteigern einen idealen Zugang zu Sketchnotes. Da bei Sketchnotes vor allem visuelle Elemente zum Tragen kommen, ist es nur konsequent, dass im Buch über 200 Symbole geübt werden, die sich beim Erstellen der visuellen Notizen nützlich machen. Schwierige Elemente, wie beispielsweise die Wiedergabe von Emotionen, werden besonders behandelt. Die gute Amazon-Bewertung für das Buch ist ein weiteres Argument, dass das Werk seinen Zweck erfüllt.
Vom Verlag mitp | Preis: 24,99 EUR
Sketchnotes: Visuelle Notizen für Alles: von Business-Meetings über Partyplanung bis hin zu Rezepten
Auch in diesem dem Stil entsprechend sehr visuell gestalteten Buch widmet sich Autorin Tanja Wehr den Anfängerinnen und Anfängern in Sketchnotes. Dabei kommen neben Inspirationen auch kreative Techniken und sogar etwas Materialkunde vor, wenn es darum geht, welches Werkzeug für welchen Zweck am besten geeignet ist. Mithilfe dieses Buchs kommt man als Einsteiger schnell zu ersten Erfolgen und ist motiviert, weiterzumachen, auch wenn es vermeintlich am Zeichentalent mangelt.
Vom Verlag Frech | Preis: 16,99 EUR
Gedanken zu Sketchnotes
Das Erstellen von Notizen in Zeichenform ist grundsätzlich nichts Neues. Manche ziehen sogar die Höhlenmalereien der Steinzeit hinzu, um zu belegen, dass Menschen schon immer zeichnerisch Notizen angefertigt haben. Auch wenn das etwas weit hergeholt sein mag, an der Idee, Notizen visuell zu erstellen, ist etwas dran.
Menschen sind in erster Linie visuelle Wesen, die aber dennoch Sachverhalte mit mehreren Sinnen erfassen können. So behält man den Inhalt besser, wenn man in einer Vorlesung nicht nur zuhört, sondern das Gesagt notiert. Dies führt dazu, dass sich mehrere Areale des Gehirns mit dem Thema auseinandersetzen und sich gegenseitig unterstützen, das Gesagte zu erfassen und zu verarbeiten.
In diese Richtung geht es bei Sketchnotes. Text, Bild und Struktur verschieden angeordnet und in unterschiedlichen Farben helfen dem Gehirn, eine Sache mehrdimensional zu erfassen und auch besser zu behalten. Auch Lücken im Gesagten werden auf diese Weise besser deutlich, so dass durch kluges Fragen das Thema umfassender diskutiert werden kann. Sei es unter Kolleginnen und Kollegen oder auch nur für einen selbst.