Blicken wir mit diesem Beitrag einmal über den Tellerrand des Machine Learning: Hier geht es um Professor Scott Galloways Buch the four*. Mit the four* bezeichnet Galloway die vier Tech-Giganten Amazon, Apple, Facebook und Google. In seinen Augen sind das die vier Unternehmen, die im Moment den Alltag von Milliarden Menschen am nachhaltigsten und intensivsten bestimmen. In seinem Buch erläutert er, wie es dazu kam, dass die Vier den Tech-Olymp erklimmen konnten, warum sie sich dort halten können, welche Gefahren auf sie lauern, ob sich zu den Vier ein fünftes Unternehmen gesellen könnte und welche Konsequenzen aus der Macht der Vier für uns Leserinnen und Leser erwachsen.
Das Zeitalter der Unsicherheit
Galloway konstatiert eine Beschleunigung des Alltags, die sich deutlich wahrnehmen lässt, wenn man beispielsweise bedenkt, dass wir heute (2017) eine Vielzahl von medialen Kanälen nutzen, die es vor 15 Jahren noch nicht einmal gab: Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, WhatsApp, Netflix, … Diese Kanäle empfangen wir auf Geräten, die es vor 15 Jahren nur zum Teil gab. Wir nutzen den klassischen Rechner, greifen aber beim Twittern und WhatsAppen eher auf Smartphones, Tablets und auch auf TV-Ergänzungen wie Apple TV, Amazon Fire TV oder Chromecast zurück. Man muss sich das langsam auf der Zunge zergehen lassen: Das iPhone ist dieses Jahr erst zehn Jahre alt.
Galloway belegt Beschleunigung des Alltags mit Zahlen: Es hat 75 Jahre gedauert, bis das Telefon bei 50 Millionen Haushalten seinen Platz gefunden hatte; beim Fernseher ging das schon in 13 Jahren und das Internet war bereits nach vier Jahren bei 50 Millionen. Microsoft Office hat 22 Jahre gebraucht, um eine Milliarde Anwender zu haben, Googles E-Mail-Dienst Gmail hat das in zwölf Jahren geschafft, während Facebook dafür nur noch neun Jahre gebraucht hat.
Aus dieser Beschleunigung erwächst eine Unsicherheit in uns allen: Lebensläufe sind nicht mehr linear, wie sie zu Großvaters Zeiten waren; man ist nicht fertig mit Lernen, wenn man die Schule oder Uni beendet hat. Die Digitalisierung erfasst mit Macht Unternehmen und Institutionen, die es seit Jahrhunderten und Jahrzehnten gibt. So haben Verlage, Banken, Versicherungen, Rundfunksender und viele weitere Branchen mit rasant wechselnden Anforderungen zu kämpfen. Diese vielen Anpassungsanforderungen spüren die Mitarbeiter der Unternehmen deutlich und sind verunsichert.
Konsequenzen für den einzelnen Menschen
Zeigt man Exzellenz in seiner Tätigkeit, so ist man ein weltweit begehrter Mitarbeiter, der sich dank eines Eintrags auf Portalen wie Xing oder LinkedIn kaum vor Arbeitsangeboten retten kann. Ist man hingegen nur Durchschnitt, steht man heute in einem Wettbewerb mit Millionen von Menschen, die gleiche Voraussetzungen mitbringen. Laut Galloway kann der Unterschied zwischen „gut“ und „großartig“ lediglich zehn Prozent betragen, gleichzeitig kann sich jedoch der Einkommensunterschied das Zehnfache sein. Wie kann man sich mit diesen Tatsachen arrangieren und das Beste daraus machen?
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